MIDI bedeutet nichts anderes als „Musical Instrument Digital Interface“, auf deutsch in etwa „digitale Schnittstelle für Musikinstrumente“ . Verschiedene Synthesizer-Produzenten wie Roland, Sequential Circuits und Oberheim erstellen Im Zeitraum zwischen 1981 und 1984 das MIDI Protokoll –jenes sollte ein Standard zum Datenaustausch zwischen elektrischen bzw. digitalen Instrumenten werden — nach mehr als drei Jahrzehnten MIDI und fast keinem Audio-Equipment ohne MIDI Anschluss lässt sich sagen: Der Plan der ‚Internation Midi Association‘, wie sich die Entwicklergruppe zunächst nannte, ist vollkommen aufgegangen.
Anwendung
Verbindungen zwischen Studioequipment laufen meist über MIDI — sei es zum synchronisieren (alle Geräte sollen die gleiche Time haben) oder zum Fernsteuern (Gerät A beherrscht Gerät B) — MIDI macht es möglich. Folgende Verbindungen und Anwendungsfälle sind realisierbar:
Das Verbinden von Synthesizern
Beim Verbinden von Synthesizern sind viele Szenarien vorstellbar:
Der Arpeggiator soll mit der selben Clock laufen, welche in einem zweiten Synthesizer eingestellt wurde — kein Problem, solang eine MIDI-Verbindung hergestellt wird. Auch könnte man mit etwas geschick ein MIDI-Keyboard zum Ansteuern von zwei Synthesizern verwenden.
Steuerung von Lichttechnik-Anlagen
Viele Lichttechnik-Anlagen benutzen interessanter Weise ebenfalls den Work-around-Stil.
Synchronisierung von Studiogeräten
Das obere Beispiel lässt sich natürlich auf alle möglichen Studiogeräte übertragen: Möcht man nur einmal Play drücken und verschiedene Geräte gleichzeitig starten, so ist dies mit MIDI ebenfalls vorstellbar. Alle Anwendungsbeispiele aufzuzählen würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, man sollte MIDI eher als Handwerkszeug eines jeden audiobegeisterten Menschen sehen, mit welchem kreativ mit Audiofragestellungen umgegangen werden kann.
Steuerung von Effektgeräten
Über MIDI lassen sich bei vielen Effektgeräten zusätzliche Modulationen und Kontroll-Parameter verändern, sodass das Effektgerät an Funktionsumfang gewinnt. Zusätzlich lässt sich hierdurch mit Hilfe eines MIDI-Sequencers eine Automation der Effekte herstellen bzw. programmieren.
Mischpult-Automation
Was für Effektgeräte gilt, lässt sich auch auf ein Mischpult mit MIDI-Funktionalität übertragen. Über die DAW am Computer oder einen MIDI-Sequencer lassen sich so Automationen eines externen Mischpult aufzeichnen oder im umgekehrten Fall kann ein Mischpult so vom Computer oder dem Sequencer automatisiert gesteuert werden.
Instrumente
Es exisitieren Instrumente bzw. Klangerzeuger , welche über keine Klaviatur oder Pads (Stichwort Pad Controller) verfügen — anstelle dessen besitzen sie jedoch einen MIDI-Eingang. An diesen lässt sich dann der MIDI-Output eines MIDI-Keyboards oder eben eines Pad-Controllers aKeyboard sendet befehle wie „Note zweigestrichenes C abspielen” (bei Tastendruck) oder „Note zweigestrichenes C beenden” (beim Loslassen der Taste). Ein MIDI-Synthesizer ist ebenfalls ein Klangerzeuger welcher über keine Klaviatur verfügt. Oftmals gibt es Synthesizer welche in beiden Ausführungen exisitieren: Einmal als Standalone-Version und einmal als MIDI-Synthesizer, sodass jene welche Geld und Platz sparen möchten auf die MIDI Version zurückgreifen können.
Alternativen
MIDI ist nach wie vor Standart im Steuern von Audio-Equipment. Da der Standart wie einleitend bereits erwähnt jedoch schon ein paar Jahrzehnte auf dem Rücken hat, muss auch über Alternativen und Neuentwicklungen gesprochen werden. Denn MIDI hat durchaus Nachteile:
Das Jogwheel zum Beispiel lässt per MIDI lediglich in 128 verschiedenen Einstellungszuständen übertragen — dieser Fakt lässt sich sogar hörbar erleben, wenn die Daten welche per MIDI übertragen werden nicht tiefpassgefiltert werden — es kommt zu Knacksen, welches durch die geringe Auflösung bei MIDI zu erklären ist.
Alternativen sind vor allem das Open Sound Control-Protokoll (OSC) von der University of California in Berkeley sowie das music Local Area Network (mLan) von Yamaha nennen. OSC ist hat eine viel höhere Geschwindigkeit als MIDI außerdem ist die Bitauflösung höher, sodass hierdurch weniger Artefakte bei der Steuerung von Parametern entstehen.